Nikolausikone in St. Johann Baptist in Aachen-Burtscheid

Eine byzantische Mosaik-Ikone des 9. oder 10. Jahrhunderts, die – ursprünglich der Burtscheider Benediktinerabtei zugehörig – heute in der Pfarrkirche St. Johann Baptist in Aachen-Burtscheid aufbewahrt wird. Die Benediktinerabtei war von Kaiser Otto III. 997 als Memoriale für Theophanu unter dem Patronat der Heiligen Apollinaris und Nikolaus gegründet worden. Dargestellt ist Nikolaus auf dieser Ikone nach streng byzantinischer Weise wie auf dem Fresko in der römischen Kirche S. Maria Antiqua: ein unbedecktes Haupt mit Stirnglaztze und Bart, umgeben von einem Heiligenschein (lat.: nimbus), angetan mit einem Messgewand, über das er das weiße Omophorion trägt. In seiner mit dem Messgewand verhüllten linken Hand hält er ein Buch, die heilige Schrift; die rechte Hand ist zur byzantinischen Segensgeste erhoben – der Ringfinger ist gegen den Daumen gebeugt. Dieser östliche Bildtypus scheint südlich und nördlich der Alpen die bildliche Darstellung des Heiligen eingeleitet zu haben, bis sich ein neuer Darstellungstyp durchzusetzen begann. Wir wissen heute, dass die Aachener Nikolaus-Ikone wahrscheinlich weder aus dem Brautschatz der Theophanu stammte, noch von dem legendären Gründerabt Gregor, angeblich ein griechischer Kaisersohn, stammt, sondern als „Import-Ikone” um 1220 nach Aachen kam, vielleicht auch früher. ... © Manfred Becker-Huberti: Feiern–Feste–Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Freiburg: Herder 1998. S. 53.

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