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Vater-unser-Hölzle > Klausenholz

Vergoldenstag

An einem der Abende vor Nikolaus gingen die Frauen in den Niederlanden zu einer benachbarten oder befreundeten Familie. Sie halfen die vielen Pfefferkuchen mit Flittergold zu vergolden. Nach 21 Uhr kamen die Jüngeren dazu und man trank Anismilchpunsch, erzählten oder spielten miteinander.

Vergoldete Nüsse > Nüsse

Verkleiden

Zu Martini verkleidet sich ein Mann als Sankt Martin (Soldat oder Bischof) und - wenn es einen Bettler gibt - ein Jugendlicher oder Mann als Bettler. Beim Einkehrbrauchtum des hl. Nikolaus schlüpft jemand in die Kleider des hl. Nikolaus. Das Verkleiden erlaubt dem Verkleideten, in eine andere Rolle zu schlüpfen, spielerisch eine andere Identität anzunehmen. Für eine überschaubare Zeit ist der Verkleidete jemand anderes, den er nicht nur formal, sondern auch inhaltlich nachahmt. In der Rolle des anderen kann er das spielen, was zu dieser Rolle gehört. Dadurch geschieht Vergegenwärtigung; das bislang nur Erzählte wird als lebendes Bild plastisch und anschaulich, prägt sich als gesehenes, gehörtes und gemeinsam erlebtes Bild beim Betrachter stärker ein. - Das Hineinschlüpfen in andere Rollen (vgl. z.B. Karneval) ist nicht nur für Kinder typisch, sondern auch für Erwachsene, die - soziologisch gesehen - selbst ständig verschiedene Rollen spielen.

Versöhnungstag > Unschuldige Kinder

Vierzehnheilige, Vierzehn Nothelfer

Wenn man schon einen Heiligen als mächtigen Fürsprecher bei Gott betrachten kann, um wie viel mehr muss dies für ganze Gruppen gelten, dachten sich die Menschen im Mittelalter. Die bis heute bekannteste Gruppe wurde im 14. Jahrhundert gebildet: die Vierzehnheiligen oder heute Vierzehn Nothelfer. Das NT kennt die Vorstellung, dass Kinder stets von Schutzengeln begleitet werden (Mt 18,10). Seit dem 14. Jh. trifft diese Tradition mit der von den Vierzehnheiligen zusammen, dem Glauben an spezielle Heilige, die in bestimmter Not angerufen werden. Sie verbreiteten sich im 15. Jahrhundert über den deutschsprachigen Raum hinaus. Dieser Gedanke ist der Hintergrund der überlieferten Erscheinung, die der Sohn des Klosterschäfers 1445/46 in Frankenthal bei Bamberg hatte: Ihm erschien Christus im Kreis von vierzehn Kindern, die sich als heilige Nothelfer vorstellten. In Vierzehnheiligen bei Staffelstein bildete sich ein bis heute viel besuchter Wallfahrtsort. Die Vierzehn Nothelfer werden - in Bild und Plastik - meist unter der Gottesmutter Maria dargestellt. Es sind meistens: Achatius, der Soldat, (in Todesangst); Abt Ägidius (Helfer bei der Beichte); Barbara (in der Sterbestunde); Blasius von Sebaste (bei Halsleiden und anderen Krankheiten); Christophorus (gegen unvorbereiteten Tod); Cyriakus von Rom (bei Besessenheit); Dionysius von Paris (bei Kopfschmerzen); Erasmus (bei Leibschmerzen); Eustachius (in aller Not); Georg (Schutzheiliger der Reiter und der Haustiere); Katharina von Alexandrien (bei Kopfschmerzen); Margareta von Antiocheia (Beistand der Gebärenden); Pantaleon (bei allen Krankheiten); Vitus (bei Epilepsie, Tollwut und Besessenheit). Lokale oder regionale Traditionen fügen den Vierzehnheilgen gerne noch einen ihrer Heiligen zu. Der heilige Nikolaus wurde ebenfalls im Hoch- und Spätmittelalter gern den Vierzehn Heiligen (Nothelfern) zugerechnet. Die Bedeutung der Vierzehnheiligen ergibt sich auch daraus, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts allein in Deutschland mehr als 830 spezifische Kultstätten bestehen. Andere Heiligengruppen sind die Vier Marschälle Gottes und die drei heiligen Madl.

Väterchen Frost

Konsequente Metamorphose einer Metamorphose: Väterchen Frost ist die marxistische Mutation der aufklärerischen Nikolaus-Mutation Herr Winter. So wie in den marxistischen Systemen konsequent alle christlichen Feste durch marxistische Parallel-„Neu”schöpfungen ersetzt wurden (die Taufe wurde zum Beispiel zum Fest der Namensgebung), musste natürlich auch der heilige Nikolaus abtreten. Damit aber der Tag (und die Erinnerung an den alten Sinn des Tages) überdeckt werden, trat nun Väterchen Frost als Gabenbringer am nun marxistischen Kinderbeschenktag auf. So leicht ließ sich christlicher Sinn in säkularisierter Form in den Marxismus vermeintlich importieren und implantieren. Dass marxistische Tyrannen (z.B. Nikita = „Nikoläuschen” Chrustschow), die den Namen des heiligen Nikolaus selber trugen, die Nikolaus-Mutation namens „Väterchen Frost” gut hießen, schien ihnen nicht aufgefallen zu sein.

Väterchen Winter > Winter, Herr oder Väterchen