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Johannes Nepomuk

Der bekannteste Brückenheilige hieß eigentlich Johannes Welflin von Pomuk und kam um 1345 in Nepomuk (Südwestböhmen) zur Welt. Er wurde Priester, Dr. iur. can. und schließlich 1389 Generalvikar des Erzbischofs von Prag. In einem Konflikt zwischen dem Erzbischof und König Wenzel trat Johannes Nepomuk für die Rechte der Kirche ein, wurde vom König gefangen genommen, verhört, gefoltert und danach halbtot von der Karlsbrücke in Prag in die Moldau geworfen (+ 20.3.1393). Um 1400 im Veitsdom beigesetzt, begann sogleich die Verehrung als Gegenspieler des tyrannischen Königs Wenzel. Die Legenden erzählten, Johannes Nepomuk sei von König Wenzel getötet worden, weil er sich geweigert habe, das Beichtgeheimnis preiszugeben: Er habe dem König nichts aus der Beichte der Königin erzählen wollen. 1721 selig- und 1729 heiliggesprochen wurde er Patron der Brücken und des Beichtgeheimnisses. Vor dem hl. Johannes Nepomuk war der hl. Nikolaus in der Rolle des Brückenheiligen. Gedenktag des hl. Johannes Nepomuk ist der 16. Mai. Auf zahlreichen Brücken ist der Heilige dargestellt: Ein asketischer Mann in Talar, Rochett und mit Birett. Auf dem linken Arm trägt er ein Kreuz, den Zeigerfinger der rechten Hand hat er zum Zeichen des Schweigens auf den Mund gelegt. In einer Legende des Jesuiten Aloys Boleslas Albin wurde berichtet, nachdem man Johannes Nepomuk in die Moldau geworfen habe, sei „alsbald ein wunderbarer Lichterglanz auf der Flut” zu sehen gewesen. Dies war der Anlass dafür, dass am Vorabend des Gedächtnistages des Heiligen in Prag und anderswo kleine, mit brennenden Kerzen besetzte Brettchen auf das Wasser gesetzt wurden, um zum Gedächtnis des Johannes Nepomuk den Lichterglanz nachzuahmen. Das Lichterschwemmen ist auch zu Lucia und anderen Terminen des Advents üblich.

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