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Pallium

Das Pallium, heute ein Band aus weißer Wolle, das um den Hals getragen wird, und von dem auf Brust und Schulter je ein Band herabhängen. Eingestickt sind schwarze Kreuze; schwarz sind ebenfalls die Enden der herabhängenden Bänder. Beim Papst, der allein sein Pallium auf der ganzen Welt über dem Messgewand tragen darf, ist das Pallium Kennzeichen des weltweiten Hirtenamtes. Bis zum 11. Jahrhundert war es dann ein Zeichen der besonderen Verbundenheit mit dem Papst, bis es schließlich zum pflichtgemäßen Ornat der Metropoliten und Erzbischöfen in ihren Sprengeln wurde. Seit dem 11. Jahrhundert ist auch in zunehmendem Maße die byzantinische Deutung des Palliums als Sinnbild des bischöflichen Hirtenamtes übernommen worden, was zu einer Verbindung des Palliums zum Fest der heiligen Agnes (Lamm = lat. agnus) geführt hat. Vgl. Omophorion.

Partl > Nikolaus-Begleiter

Patenbrot

Als Geschenk der Paten an ihre Patenkinder in der Weihnachtszeit war das Patenbrot üblich. Teilweise erhielten die Mädchen eine Lebkuchenfrau und die Jungen einen Lebkuchenreiter, vgl. Lebkuchen, Unschuldige Kinder.

Patengeschenk

Landschaftlich verschieden waren an verschiedenen Festtagen des Jahres Geschenke der Paten an ihre Patenkinder und der Patenkinder an ihre Paten üblich. Weihnachten, Ostern, Nikolaus galten fast allerorten. Neben festtagsgebundenen Geschenken wie z.B. dem Weckmann zu Nikolaus schenkte man vielfach Geld. Dafür wurden zuvor besonders schöne Münzen und möglichst neue Geldscheine gesammelt und aufbewahrt.

Patras (Patara)

Der Legende nach Geburtsort des heiligen Nikolaus von Myra, in Lykien an der Küste gelegen. Die Legenda aurea verwechselt den Ort in Lykien mit Patras in Griechenland.

Patron

Nikolaus ist Patron der Kinder, Schüler, Richter, Chorknaben, Jungfrauen, Reisenden, Pilger, Fährleute, Schiffer, Matrosen, Fischer, Flößer, Kaufleute, Metzger, Weber, Leineweber, Tuchscherer, Spitzen- und Tuchhändler, Knopfmacher, Steinbrucharbeiter, Steinmetzen, Bierbrauer, Schnapsbrenner,Weinhändler,  Wirte, Rechtsanwälte, Notar, Schreiber, Apotheker, Parfümfabrikanten und -händler, Müller, Korn- und Samenhändler. Nikolaus wird angerufen für glückliche Heirat, Befreiung von Gefangenen, Wiedererlangung gestohlener Dinge; gegen irrige Urteile, Wassergefahren, Seenot, Diebe. 
Dass Nikolaus auch von Dieben selbst verehrt wird, scheint allerdings eine von den Nazis bewusst gegen die Nikolausverehrung und gegen Kirche und Religion aufgebrachte Behauptung zu sein. Ohne Foto oder Aktenzeichen, ohne irgendeinen auffindbaren Beweis veröffentlichte der "Westdeutsche Beobachter" auf seiner Kölner Seite in Nr. 313 vom 7.12.1933 (man beachte das Datum!) eine zeichnerische Darstellung eines tätowierten Oberarms. Unter zwei zwielichtig wirken sollenden Personen steht der Text: "Heiliger Nikolaus schütz uns vor Polizei und Arbeitshaus". Die Bildzeile formuliert: "Was er sich wünscht! Diese eigenartige Nikolaus-Verehrung ist auf dem Oberarm eines Verbrechers, der sich zurzeit hier in Haft befindet, tätowiert." Zeichnung und Text stehen unter einem Artikel, der als Erfolg nationalsozialistischer Politik behauptet: "Rückgang der Kölner Kriminalität". (Frdl. Hinweis von Dipl.-Ing. Fritz Fülling, Duisburg)

Pelzebock > Nikolaus-Begleiter

Pelzebub > Nikolaus-Begleiter

Pelzmichel > Nikolaos

Pelznickel > Nikolaos

Percht > Nikolaus-Begleiter

Percht(en)

Bezeichnung der Teufel im Süddeutschen, siehe Nikolaus-Begleiter und Perchta.

Perchta > Perchtel

Perchta, raue

Naturgöttin der Germanen, ehemals regenspendende Wolke, dann Herrin über Wolken, Wind, Regen und Sonne und damit über Fruchtbarkeit und Dürre. Perchta tritt unter verschiedenen anderen Namen auf: Frau Gode, Frau Harke oder Frau Holle. Als „schiache Perchta” oder raue Perchta spielt Perchta im Brauchtum eine Schreckgestalt, die vor allem Kinder erschreckt und mitzunehmen droht. Als Perchtel, Berta oder Perchta, mit einer Maske vor dem Gesicht und einem zotteligen Pelz - allein oder mit Begleitung - wird der Perchtenlauf durch den Ort durchgeführt, in Oberbayern durch einen jungen Burschen und mancherorts durch drei verkleidete alte Frauen, meist begleitet durch Peitschenknallen, vgl. Lärmbrauchtum.

Perchtel

Naturgöttin der Germanen, ehemals regenspendende Wolke, dann Herrin über Wolken, Wind, Regen und Sonne und damit über Fruchtbarkeit und Dürre. Perchta tritt unter verschiedenen anderen Namen auf: Frau Gode, Frau Harke oder Frau Holle. Als „schiache Perchta” oder raue Perchta spielt Perchta im Brauchtum eine Schreckgestalt, die vor allem Kinder erschreckt und mitzunehmen droht. Als Perchtel, Berta oder Perchta, mit einer Maske vor dem Gesicht und einem zotteligen Pelz - allein oder mit Begleitung - wird der Perchtenlauf durch den Ort durchgeführt, in Oberbayern durch einen jungen Burschen und mancherorts durch drei verkleidete alte Frauen, meist begleitet durch Peitschenknallen, vgl. Lärmbrauchtum.

Perchts > Nikolaus-Begleiter

Pfeffer

In mittelalterlichen Zeiten, als die von weit hergebrachten Gewürze selten, relativ unbekannt und teuer waren, weshalb wir heute noch von gepfefferten Preisen sprechen, war Pfeffer nicht nur Pfeffer, sondern ein Sammelbegriff für exotische Gewürze: Anis, Ingwer, Kardamom, Koriander, Muskat, „Nägelein” (= Nelken), schwarzer Pfeffer, Vanille, Zimt gehörten dazu. Die Gewürzhändler hießen spöttisch „Pfeffersäcke”.

Pfefferkuchen

Dieses Gebäck wird natürlich nicht unter Verwendung von Pfeffer hergestellt, nicht einmal sein Preis ist heute noch gepfeffert. Aber Pfefferkuchen waren tatsächlich einmal ein mit „Pfeffer” (= Sammelbezeichnung für damals exotische Gewürze) gewürztes Hausgebäck, das aus Lebkuchen entstanden ist, der wiederum im Honigkuchen einen Vorläufer hat. Unsere Vorfahren kannten offensichtlich schon unser „modernes” Prinzip: „Watt nix kost', dat is nix!”. Dieses Prinzip lässt natürlich den Umkehrschluss zu, dass alles, was teuer ist, auch besonders gut sein muss. Das eben galt wohl auch einmal für Pfeffer. Später blieb der Begriff erhalten und die Gewürzzugaben wurden menschlicher. Anis, Fenchel, Honig, Kardamom, Koriander, Mandelöl, Mazisblüte, Muskatnuss, Nelken, Zimt und Zitronenschale mischen die Pfefferküchler nach geheimen Rezepten mit Mehl zu einem Teig, der lagern muss. Heute lagern die Teige vierzehn Tage bis ein Jahr. Früher setzte ein Meister einen Teig an, wenn ihm ein Sohn geboren wurde. Verarbeiten durfte er den Teig erst, wenn der Sohn das Geschäft übernahm. Pfefferkuchen galt als Fastenspeise. Auch als Heilmittel wurde das Gebäck eingesetzt: Wer zwischen Weihnachten und Lichtmess - bekanntlich immerhin 40 Tage - ein Stück Pfefferkuchen in der Tasche trug, sollte vor „Buckelweh” geschützt sein. Fiebernden wurde empfohlen, den Kuchen in dreimal drei Stücke zu schneiden und jedes Mal drei Stücke zu essen. Aber es scheint auch Missgünstige gegeben zu haben, die wohl den Pfefferkuchen lieber für sich alleine behalten wollten. Es galt nämlich in einem alten Liebeszauber aus der Lausitz als ausgemacht, dass, wenn sich das Wetter innerhalb von 24 Stunden nach dem Genuss von Pfefferkuchen ändert, der Pfefferkuchenesser „unfehlbar wahnsinnig” werde. Pfefferkuchen-Zentren sind Pulsnitz in der Lausitz, Aachen und Nürnberg.

Phrygische Mütze

Während ein Hut seinen Träger überhöht, ihn also sprichwörtlich größer werden lässt, und deshalb als ?Ritualhut? ein Kennzeichen der Herren und Herrschenden ist, signalisiert die Mütze den niederen Stand. Ein Mythos benennt die Herkunft und Urbedeutung der phrygischen Mütze, einer spitz zulaufenden, nach vorn geneigten Kopfbedeckung: Der sagenhafte König von Phrygien, Midas I., sei von Apollo mit Eselsohren bestraft worden, weil er dem Gott in einem musischen Wettstreit widersprochen habe. (Seine kleinasiatische Dynastie hielt es zu ihrer Zeit deshalb für hohen Ruhm, von einem Esel abzustammen: Midas wurde als Gott in Tiergestalt angebetet). Damit die angewachsenen Eselsohren verborgen bleiben konnten, ließ sich Midas eine besondere Mütze anfertigen, eben die phrygische Mütze. Trotz strengster Strafandrohungen plauderte aber der Friseur des Königs das Geheimnis aus, das sich wie ein Lauffeuer verbreitete. Auf diesem Hintergrund wurde die phrygische Mütze zum Symbol des offenen Widerspruchs gegen Bevormundung ?von oben?. Das aufrührerische, obrigkeitskritische und oft illegale Tun des Mützenträgers wird vielfach dargestellt. Mit der phrygischen Mütze erscheinen die Amazonen, die geborenen Feinde der patriarchalischen Ordnung. Auch Paris, der Prinz von Troja, wird so dargestellt, weil er Helena mit illegalen, magischen Mitteln entführt hat. Die Altarbilder in den römischen Mithräen zeigen den Stiertöter Mithras mit phrygischer Mütze. Zur Zeit der Etrusker gelangte die Symbolmütze als Zeichen freiheitsbewusster Lebenshaltung nach Italien. In der Renaissance weitete sich die symbolische Bedeutung auf zwei weitere Kopfbedeckungen aus: die Baskenmütze und das Barett. Sie wurden zum Standeszeichen der von Natur liberalen Künstler. Typisch für alle diese Mützen: Beim Grüßen werden sie nicht - wie ein Hut - gelüftet. Der asymmetrische Sitz von Baskenmütze oder Barett betont den provozierenden Charakter dieser Kopfbedeckung. Sowohl der Hut (vgl. z. B. Thomas Mann als typischen Herrenhutträger) oder die Baskenmütze (vgl. z. B. Heinrich Böll als typischen Träger) verdeutlichen den geistigen Standort ihres Trägers. Im Altertum kennzeichnete die phrygische Mütze mehr die Herkunft des Bemützten aus Kleinasien und/oder seinen Stand: die Zugehörigkeit zur Priesterkaste der Meder. Im Zusammenhang christlicher Ikonographie taucht die phrygische Mütze zuerst in Verbindung mit den heiligen Dreikönigen auf. Weil die bei der Geburtserzählung Jesu erwähnten Magier aus dem Osten kamen, erhielten sie - ehe sie in den Legenden zu ?Königen? wurden - phrygische Mützen; so zu finden auf Sargreliefs im 3. und 4. Jahrhundert und auf dem berühmten Mosaik in Ravenna aus dem 6. Jahrhundert. Als der heilige Nikolaus zum bösen Nikolaus säkularisiert wurde - erstmals durch Hoffmann im Struwwelpeter - verlor er seinen bischöflichen Ornat, der durch einen roten Mantel und eine rote phrygische Mütze ersetzt wurde. Während alle anderen Kennzeichen des Nikolaus verloren gingen als er in Amerika zum Saint Claus und dann zum Father Christmas oder Weihnachtsmann mutierte, blieb ihm die rote phrygische Mütze als Hinweis auf seine kleinasiatische Herkunft erhalten. Eben dieses Kennzeichen ist auch den ?echten? Gartenzwergen eigen, den jüngsten Abarten des Heiligen aus der heutigen Türkei. Die Symbolik der phrygischen Mütze war auch für die Jakobiner im aufrührerischen Frankreich des 18. Jahrhunderts noch symbolkräftig. Sie übernahmen die Mützenform für ihre Jakobinermütze, die zur Kopfbedeckung der an der Französischen Revolution Beteiligten wurde. Als bei der Neubelebung der Fastnacht nach 1827 eine einheitliche Kopfbedeckung für die Narren gesucht wurde, war diese Jakobinermütze Vorbild für die moderne Narrenkappe: zunächst ein Papierhütchen in Form der phrygischen Mütze, aus der sich dann die Narrenmütze ich Schiffchenform entwickelte, die noch immer eine nach vorn geneigte Spitze aufweist. Die jüngste Gegenwart zeigt die Lebendigkeit der symbolhaften Bedeutung der phrygischen Mütze: Auch der extrem hochgestellte, nach vorn gerichtete und oft rotgefärbte Haarkamm der Punks nimmt die uralte Symbolik auf.

Piet, Swarter/Zwarter, Pieterman

Knecht Ruprecht heißt in den Niederlanden „Swarter Piet” und begleitet den heiligen Nikolaus, der jedes Jahr „aus Spanien” kommt. In den Niederlanden gibt es seit einigen Jahren eine Diskussion um den Swarten Piet, nämlich ob es nicht rassistisch sei, ihn weiter „schwarz” auftreten zu lassen. Man kompromittiere damit die Farbigen, denn schwarz sei Piet erst seit der Entdeckung Amerikas. Dies ist aber ein doppelter Irrtum: Seit der Anwesenheit der Römer am Niederrhein sind Afrikaner bekannt, spätestens mit dem Christentum und der Dreikönigslegende wurden sie auch dargestellt. „Der Schwarze” meint seit jeher aber keine menschliche Rasse, sondern die Personifikation des Bösen, den Teufel selbst - schwarz wegen seiner Gesinnung und des Höllenfeuers. „Der schwarze Peter”, das sprichwörtliche Unglück nicht nur beim Kartenspiel, hat also nichts mit Rassendiskriminierung zu tun. Siehe Nikolaus-Begleiter.

Pinora

Stadt in Lykien, in der der Abt Nikolaus von Sion Bischof war. Seine Lebensgeschichte wurde mit der des Bischofs Nikolaus von Myra vermischt.

praxis de stratelatis > Nikolauslegenden

Printenmann > Weckmann

Pudelmutter > Lucia

Pulterklas > Nikolaus-Begleiter

Père > Nikolaus-Begleiter

Père Noel > Weihnachtsmann