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Reittiere des heiligen Nikolaus

Esel, Schimmel, Rentiere, Hirsche ... zur Beförderung des heiligen Nikolaus und seiner Geschenke sind in den verschiedenen Jahrhunderten und Landschaften verschiedene Tiere üblich, seit der Erfindung des Autos benutzt die Figur natürlich auch - aber nur gelegentlich, wegen der Tradition! - einen modernen, technischen Fuhrpark. Je weiter die Legende in der Vergangenheit aber nach Norden drang, desto unwahrscheinlicher war ein - normalerweise im Mittelmeerraum angesiedelter - Esel als Reit- und Transporttier. Nikolaus konnte aber als Heiliger nicht auf irgendeinem Pferd reiten - Heilige reiten nördlich der Alpen stets auf einem Schimmel. Das weiße Tier symbolisiert die Reinheit, Lauterkeit und Heiligkeit des Reiters. Im hohen Norden dagegen war auch das Pferd nicht mehr glaubwürdig. Ein Rentierschlitten löste das Problem. Das Rentier ist natürlich kein Reittier des Heiligen, sondern Zugtier für den Schlitten. Dieses Gespann schaffte auch die Weltmeerüberquerung und steht deshalb dem amerikanischen Nikolaus in seiner Santa Claus - Weihnachtsmann-Ausgabe zur Verfügung. Im 19. Jahrhundert gibt ein Buch einen Rentierschlitten mit nur einem Tier wieder; 1882 schrieb Dr. Clement Clarke Moore für seine Kinder ein Nikolausgedicht, in dem er jedem der acht Rentiere einen Namen gab.

Reliquien

Die Gebeine der Heiligen – zunächst der Martyrer, dann auch der Bekenner – (= Primärreliquien), später auch die Utensilien ihres Lebens (Kleidung, Gebrauchsgegenstände ...) (= Sekundärreliquien) und noch später alle Gegenstände, die mit den Primär- und den Sekundärreliquien in Berührung gekommen waren (= Tertiär- oder Berührungsreliquien) galten als beseelt mit der besonderen Kraft der Heiligkeit: der „virtus”. Auch ein Heiliger würde einst nach dem Weltgericht seine Gebeine wieder in Gebrauch nehmen. Und da die Heiligkeit den ganzen Menschen, Seele und Leib betraf, galt die Heiligkeit nicht nur für die im Himmel weilende Seele, sondern auch für den Körper auf der Erde. Kapellen und Kirchen wurden zunächst über den Gräbern der Blutzeugen gebaut, später wurden ihre Leiber „zur Ehre der Altäre erhoben”, also im Winkel von neunzig Grad zum Altar aufgebahrt (Heiligenschrein). Galt es in den ersten Jahrhunderten als strikt verboten, Reliquien zu teilen (Tabu des Grabes), hielt man sich in späterer Zeit nicht mehr daran. Reliquien wurden geteilt und in die Altäre eingebracht (Reliquiengrab), die nicht mehr über Heiligengräbern errichtet wurden. Am Todestag und/oder am Tag der Reliquientranslation, also dem Tag, an dem die Reliquien am Ort ihrer jeweiligen Verehrung eingetroffen waren, wurden die Reliquien besonders verehrt. Wallfahrer kamen von nah und fern, Wunder wurden erfleht. Die Missbräuche bei der Reliquienverehrung, Reliquienraub, dubiose Verehrungsobjekte und –formen, suchten die Konzilien zu beseitigen.

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Rute

Beim Nikolaus-Einkehrbrauch spielt die Rute ein Rolle: „Böse” Kinder bekommen die Rute entweder symbolisch (dann aber natürlich ohne anhängende Süßigkeiten!) überreicht oder aber - tatkräftiger - in der Form eines Strafinstrumentes zu spüren. Da der heilige Nikolaus unmöglich selber schlagen darf - dies vertrüge seine Würde nicht -, wird diese abschreckende Aufgabe durch den von ihm beherrschte Schwarzen ausgeführt. Im volkstümlichen Jahresbrauchtum taucht die Rute an verschiedenen Stellen auf: als Martinigerte zum Beispiel oder aber auch als Narrenpritsche. Ein Stab, ein Stock sind nach uralter Auffassung Symbol männlicher Herrschaft und Leitungsgewalt. Der Stab enthält von Natur aus Kraft und Dynamik. Er kann seine Macht auf doppelte Weise zeigen: positiv und negativ. Seine Lebenskraft kann neues Leben und Fruchtbarkeit verleihen, umgekehrt kann der gleiche Stock die gleiche Kraft zur Züchtigung einsetzen, zum Verletzen und Töten. - Wie lebendig dieses Denken noch heute ist, zeigt sich nicht nur, wenn Kinder mit Stöcken spielen, sondern es ist auch darin zu erkennen, wie englische Offiziere mit ihrem „Offiziersstock” umgehen. Auch der „Ritterschlag” vergangener Zeiten verleiht die Kraft über das dafür verwendete Gerät. Die Rute konnte zwar in Gottes Hand zu seines „Zornes Rute” (Is 10,5) werden, also zu einem Instrument der Bestrafung, vom Ausgangsmaterial aber betrachtet, hatte sie die Aufgabe, die ihr innenwohnende Kraft weiterzugeben, zu segnen, zu befruchten. Wenn beim Einkehrbrauch die Rute nur noch „in der Hand des Bösen” schwingt, dann ist ein guter Teil ihres Sinnes verloren.